Es ist Rhabarber-Zeit

April ist Rhabarber Zeit
Rhabarber-Tarte

Als Kind habe ich immer das Gesicht verzogen, wenn es hieß „es ist wieder Rhabarber-Zeit„. Ich erinnerte mich an den Rhabarber-Gelee, den unsere Oma immer eingekocht hat und der mich dann monatelang morgens auf dem Frühstückstisch angelacht hat. „Nimm mich… probier mich… na nun mach schon„. Und immer habe ich zum leckeren süßen Honigtopf gegriffen.

Ich habe mit Rhabarber einfach nichts Leckeres… nicht Süßes verbunden. Und dann gab´s den Rhababer aus Oma´s Garten oft auch noch zum Nachtisch… eingerührt in Quark. Furchtbar!

Dass es nicht am Rhabarber lag, sondern eher an Oma´s Rezepten habe ich erst sehr viel später verstanden 😉 Und jetzt liebe ich die Rhabarber-Zeit.

Inhaltsstoffe von Rhabarber

Seit über 5000 Jahren wird der Rhabarber in China als Heilpflanze kultiviert. Das Phänomen dieser Pflanze? Die Wurzel hat eine Heilwirkung, der Stiel ist nahrhaft und die Blätter sind giftig! In erster Linie wird die Pflanze dort zur Darmreinigung verwendet.

Rhabarber ist kein Obst sondern ein Gemüse und von China kam es erst nach Russland, dann zu den Römern und erst seit ca. 150 Jahren kennen wir in Deutschland, Österreich und der Schweiz den Rhabarber.

Der Vitamingehalt ist nicht so hoch, wie man evtl. meinen könnten. Dafür ist Rhababer aber reich an Mineralien, vor allem Phosphor, Magesium, Kalium, Eisen und etwas Jod. Das finden Sie in anderen Nahrungsmitteln natürlich auch… entscheidend für die Gesundheit ist hier aber der Anteil an Zitronen- und Apfelsäure, verschiedene Glykkoside, Gerbstoffe, ätherische Öle und das darmfreundliche Pektin.

Also wer die Rhabarber-Zeit ausnutzen möchte: Bitte dennoch nicht zuviel auf  einmal davon essen… Pektin kann das Gewebe der Darmschleimhaut reizen und deshalb abführend wirken.

Was Sie mit Rhabarber nie tun sollten:

  1. Die Blätter von Rhabarber sind absolut tabu… weil… wie oben schon erwähnt, sie sind giftig. Also niemals mit verarbeiten!
  2. Auf keinen Fall roh essen!
  3. Nie ungeschält verarbeiten! Gerade in der Haut steckt sehr viel Oxalsäure. Diese Säure greift u.a. den Zahnschmelz an. Am besten schälen, in kleine Stücke schneiden und kurz in kochendes Wasser getaucht. Danach erst weiterverarbeiten. Das Wasser nicht weitervenden, auf jeden Fall weggießen!

Wenn Sie das beachten, dann ist Rhabarer ein absoluter Genuss und tut eine Menge Gutes für unseren Körper.

Im April hat Rhabarber Hochsaison

Und deshalb haben wir hier die besten und wie wir finden… die leckersten Rhabarber-Rezepte für Sie zusammengestellt:

Rhabarber-Vanille-Marmelade

Sie brauchen:

  • Rhabarber
  • Zucker
  • 2 Vanilleschoten
  1. Nehmen Sie 1 kg Rhababer, den Sie schälen, in sehr kleine Stücke schneiden und kurz in kochendem Wasser blanchieren. Danach nehmen Sie den Rhabarber aus dem Topf und schütten das Wasser mit der Oxalsäure in den Ausguss.
  2. Arbeiten Sie am besten mit dem Gelierzucker 2plus1. Das bedeutet, auf 1 kg Rhabarber nehmen Sie nur 0,5 kg Zucker. Wenn Sie es sehr süß mögen, dann nehmen Sie das Verhälnis 1zu1. Also 1 kg Rhabarber und 1 kg Zucker.
  3. Nun teilen Sie die Rhabarbermenge in 2 Teile. Der erste Teil bleibt klein geschnitten wie er ist. Den zweiten Teile pürieren Sie. Danach werden beide Teile mit dem Zucker und dem Inhalt der Vanilleschoten vermischt.
  4. Nun lassen Sie die Masse einige Stunden abgedeckt ruhen. Geht auch prima über Nacht.
  5. Zum Schluss die Rhabarbermasse unter Rühren zum Kochen bringen. Ca. 10 Minuten. Dann direkt in Gläser abfüllen.

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Rhabarber-Erdbeer-Vanille-Marmelade

Besonders lecker ist auch die Variante mit Erdbeeren. Hierfür nehmen Sie einen Teil Erdbeeren, einen Teil Rhabarber, einen halben Teil Zucker und 2 Vanilleschoten.

Der Anteil an Vanilleschoten kann variiert werden. Einfach kurz vor dem Abfüllen in die Gläser mal abschmecken.

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Rhabarber-Tarte

Sie brauchen:

  • 500 g Rhabarber
  • 150 Zucker (evtl. etwas weniger)
  • 250 g Mehl
  • 125 g Butter
  • 4 Eier
  • 250 g Creme Fraiche
  • 1 EL Butter
  1. Sie bereiten den Rhabarber vor, indem Sie ihn wieder schälen, in kleine Stücke schneiden und im kochenden Wasser kurz blanchieren.
  2. Danach verkneten Sie Mehl, 50 g Zucker und 1 Ei. Den Teil zu einer Kugel formen und in Folie eingepackt ca. 30 Minuten in den Kühlschrank legen.
  3. Den Rhabarber nun mit 5 EL Zucker mischen. Separat 3 Eier und den restlichen Zucker zu einer schönen gelben Masse aufschlagen. Rhabarber und Creme Fraiche untermischen.
  4. Den Backofen auf 200 Grad vorheizen. Eine Tarte-Form mit Butter einfetten, Teil ausrollen und in der Form auslegen. Die Rhabarbermasse darauf verteilen. Ca. 45 Minuten im Backofen auf der unteren Schiene backen.

Dazu einen Kaffee oder leckeren Tee. Lassen Sie es sich schmecken 🙂

Und zur Ehrenrettung meiner Oma möchte ich noch sagen: Sie war eine Spitzen-Oma… nur Kochen und Backen war halt nicht ihr Ding 😉

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