Vegane Ernährung – Warum sich ein Umstieg lohnt

Der vegane Lebensstil ist heutzutage längst keine Randerscheinung mehr. Für immer mehr Menschen wird es selbstverständlich auf tierische Produkte zu verzichten. Die Gründe dafür sind vielfältig: Einige wollen Tierleid vermeiden, andere das Klima schützen und manche in erster Linie etwas für ihre Gesundheit tun. Wer sich neu dazu entschließt vegan zu leben, muss sich jedoch erstmal ganz schön umstellen. Vegane Ernährung – Warum sich ein Umstieg lohnt:

Auf viele gewohnte Produkte und Rezepte muss dann nämlich in der Regel verzichtet werden. Mittlerweile gibt es jedoch immer mehr vegane Ersatzprodukte wie veganen Aufschnitt, veganes Hack oder diverse vegane Milchalternativen, welche die Umstellung leichter machen. Diese sind sogar in vielen normalen Supermärkten erhältlich, was den veganen Einkauf erleichtert.

Doch auch ohne Ersatzprodukte kann vegane Ernährung abwechslungsreich und lecker sein, indem nicht nur mit verschiedenem Obst und Gemüse gekocht wird, sondern auch Hülsenfrüchte, Tofu, Seitan, Hefeflocken, Vollkorn und Getreide, sowie Nüsse und Samen mit einbezogen werden.

Die Umstellung auf eine vegane Ernährungsweise kann also auch dazu motivieren, neue Lebensmittel oder Zubereitungsarten auszuprobieren und den kulinarischen Horizont zu erweitern. Wer mehr über vegane Ernährung erfahren möchte, findet nachfolgend Informationen zu Vor-und Nachteilen sowie die Antworten auf einige häufig gestellte Fragen.

 

Vorteile für die Umwelt

 

Der Verzehr von Tieren stellt eine große Belastung für die Umwelt und das Klima dar. Es ist kaum zu glauben, doch die Nutztierhaltung verursacht mehr Treibhausgase als der gesamte Verkehr auf der Welt. Die Nutztiere benötigen riesige Mengen an Futter, welches erst einmal angebaut werden muss. Dafür wird ein Großteil der deutschen Agrarflächen verwendet; lediglich auf einem Viertel davon werden pflanzliche Nahrungsmittel für den Menschen angebaut.

Darüber hinaus ist Deutschland auf Importe von Futtermitteln aus dem Ausland angewiesen, um seine Nutztiere zu versorgen. Auch dort werden also Millionen von Hektar für den Futtermittelanbau genutzt, um in Deutschland Fleisch und andere tierische Produkte zu produzieren.

In Ländern wie Brasilien wird der Regenwald gerodet, um dort Soja anzubauen, das hierzulande insbesondere an Schweine verfüttert wird. Die damit einhergehende Zerstörung von natürlichen Lebensräumen reduziert die Artenvielfalt.

Durch eine vegane Ernährungsweise kann der Bedarf an Agrarfläche massiv gesenkt werden, denn pflanzliche Lebensmittel gelangen ohne den Umweg über das Tier direkt auf den Teller und werden in deutlich geringerer Menge als Futtermittel benötigt. So können Lebensräume erhalten bleiben und zugleich der CO2-Ausstoß reduziert werden.

 

Vorteile für den Körper

 

Eine vegane Ernährungsweise hat meist positive Auswirkungen auf den Körper. So verbessert sich beispielsweise die Verdauung, da pflanzliche Lebensmittel im Vergleich zu tierischen schneller und leichter verdaut werden können. Wer unter Verdauungsbeschwerden leidet, kann diese über eine längerfristige vegane Ernährung häufig gut lindern.

Außerdem fühlen sich Veganer oft fitter, energiegeladener und wacher. Das liegt einerseits daran, dass weniger Energie für die Verdauung aufgewendet werden muss, aber auch daran, dass der Verzehr von Fleisch Entzündungen fördert, welche der Körper durch die Aufwendung von Energie bekämpfen muss. Es bleibt also mehr Energie über, die anderweitig genutzt werden kann.

Eine vegane Ernährung senkt die Entzündungswerte und hat darüber hinaus oftmals einen positiven Effekt auf die Cholesterin- und Blutzuckerwerte. Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen können somit durch vegane Ernährung vorgebeugt werden.

Da Veganer im Vergleich zu Omnivoren meist deutlich mehr Obst und Gemüse zu sich nehmen, nehmen sie auch mehr Vitamine auf, was das Immunsystem stärkt. Das macht sie weniger anfällig für Erkältungen und andere lästige Krankheiten. Zudem wirkt sich vegane Ernährung bei vielen Menschen positiv auf das Hautbild aus: Akne und Neurodermitis gehen zurück.

 

Risiken veganer Ernährung

 

Auch wenn die vegane Ernährung zahlreiche Vorteile hat, so sollten mögliche Risiken nicht vergessen werden. Als Veganer setzt man sich in der Regel intensiv mit dem Thema Ernährung und Inhaltstoffen von Lebensmitteln auseinander. Dies ist auch notwendig, denn bei der veganen Ernährung kann es zu Mangelerscheinungen kommen, wenn diese nicht ausgewogen genug ist. Das kann besonders für Kinder und Schwangere problematisch werden.

Veganer sind besonders gefährdet, zu wenig Vitamin B12 zu sich zu nehmen. Auch wenn der Körper dieses Vitamin dringend benötigt, kann es nicht vom Körper selbst gebildet werden. In pflanzlichen Lebensmitteln kommt es allerdings nicht in ausreichender Menge vor. Doch Vitamin B12 kann problemlos mit Nahrungsergänzungsmitteln supplementiert werden.

Auch einigen veganen (Ersatz-)Produkten wurde synthetisches Vitamin B12 hinzugefügt. Proteine können im Rahmen der veganen Ernährung ebenfalls zu wenig aufgenommen werden, obwohl es verschiedene pflanzliche Proteinquellen gibt, darunter Bohnen, Linsen, Reis, Quinoa, Sojaprodukte und Nüsse. Wer sich vegan ernähren möchte, sollte deshalb stets im Blick haben, ob er auch alle wichtigen Nährstoffe in ausreichender Menge zu sich nimmt. Ist dies sichergestellt, geht mit der veganen Ernährung kein gesundheitliches Risiko einher.

 

Nimmt man als Veganer automatisch ab?

 

Ein Umstieg auf die vegane Lebensweise ist für viele Menschen mit einer Gewichtsabnahme verbunden. Das heißt aber nicht, dass man als Veganer automatisch abnimmt. Um abzunehmen muss nämlich immer ein Kaloriendefizit vorlegen.

Tierische Produkte sind jedoch meist sehr reich an Kalorien, während Obst und Gemüse eher kalorienarm sind. Wird nun auf erstere zugunsten von letzteren verzichtet, werden deutlich weniger Kalorien aufgenommen und in vielen Fällen zunächst ein Defizit erreicht, was mit einer Gewichtsabnahme einhergeht.

Doch es gibt auch zahlreiche vegane Lebensmittel, die viele Kalorien haben, beispielsweise Pommes, Trockenfrüchte, vegane Pasta, vegane Süßigkeiten. Wie bei jeder Ernährungsweise kommt es also darauf an, was und in welchen Mengen man es isst. Dennoch fällt das Abnehmen mit einer veganen Ernährung häufig leichter.

 

Kann man gesund vegan zunehmen?

 

Wenn man als Veganer jedoch nicht abnehmen oder sogar zunehmen möchte, ist auch das möglich. Wie bereits erwähnt, gilt es die Kalorienzufuhr im Blick zu behalten. Werden mehr Kalorien aufgenommen als verbraucht, führt dies zu einer Zunahme an Gewicht.

Es mag zwar effektiv sein, ist aber definitiv nicht ratsam, sich mit ungesunden Produkten vollzustopfen, um an Gewicht zuzulegen. Dies wirkt sich nämlich auf den gesamten Organismus aus und hat viele negative Konsequenzen, beispielsweise auf die Blutzuckerwerte.

Um vegan gesund zuzunehmen, können sogenannte langkettige Kohlenhydrate aufgenommen werden, da diese eine hohe Kaloriendichte aufweisen und dennoch wichtige, gesunde Nährstoffe aufweisen. Dazu gehören Reis, Kartoffeln, Getreide, Haferflocken, Hirse und Hülsenfrüchte.

Gesunde Fette können ebenfalls bei der Gewichtszunahme helfen. Sie befinden sich vor allem in Nüssen und Samen, Avocados und Kokos- und Olivenöl. Auch Proteine in Form von Linsen, Bohnen, Erbsen oder Sojaprodukten spielen eine wichtige Rolle, um an Gewicht zu gewinnen. Nähere Informationen zur veganen Gewichtszunahme wurden in dem Blogbeitrag Vegan zunehmen – Ist das möglich von esn.com gut aufbereitet.

 

Ist vegane Ernährung teuer?

 

Vegane Ersatzprodukte sind meist teurer als die günstigsten tierischen Produkte, welche sie ersetzen sollen. Wer jedoch Wert auf die Qualität von Fleisch, Käse und Co. legt, wird ebenfalls tiefer in die Tasche greifen müssen.

Und auch wer sich hauptsächlich von Fertigprodukten ernährt, wird immer mehr zahlen als jemand, der selbst und frisch kocht. Obst und Gemüse sind jedoch deutlich günstiger als tierische Produkte. Gleiches gilt für Trockenware wie Linsen oder Hirse. Vegane Ernährung muss also nicht teuer sein. Im Gegenteil: Sie kann sogar günstiger sein, wenn mit Grundzutaten frisch gekocht wird. Vegane Ernährung ist somit eine Alternative für jeden Geldbeutel.

 

 

Fazit

 

Die vegane Ernährungsweise bietet viele Vorteile, sowohl für die persönliche Gesundheit, als auch für die Umwelt. Allerdings setzt vegane Ernährung eine intensive Auseinandersetzung mit Lebensmitteln und ihren Inhaltsstoffen voraus.

Es ist wichtig, möglichen Mangelerscheinungen vorzubeugen und auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung wert zu legen. Dies geht jedoch auch vegan und muss nicht einmal teuer sein. Durch die vegane Ernährung fällt es vielen Menschen leichter, abzunehmen, eine Gewichtsabnahme ist aber kein Muss.

Mit einer bewussten Ernährung kann das Wunschgewicht auch vegan gehalten oder erreicht werden, sogar, wenn eine Gewichtszunahme das Ziel ist. Wer sich noch unsicher ist, ob die vegane Ernährungsweise das Richtige für ihn ist, kann tierische Produkte zunächst reduzieren und häufiger vegane Mahlzeiten ausprobieren.

Solche sogenannten Flexitarier werden immer mehr. Tierische Produkte gehören für einen Großteil der Deutschen nämlich schon längst nicht mehr zu jeder Mahlzeit dazu, was angesichts der zahlreichen tollen Effekte und Alternativen auch niemanden mehr verwundern sollte.

 

 

Fotoquelle: Pixabay.com

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